4 Erfolgte restauratorisch-/konservatorische Maßnahmen 4.1 Oberflächenreinigung / Festigung Korpus:   Lockere Fassungsbereiche konnten mit ca. 8% Hautleimlösung, die mit dem Pinsel aufgebracht  wurde, gefestigt werden. Parallel dazu erfolgte eine gründliche Reinigung der Oberfläche mit  Shellsol T und Wattestäbchen. Kerzenwachsreste auf dem Korpus wurden über ein  Heißluftgebläse erwärmt, das erweichte Wachs mit Zellstoff aufgenommen.   Auf dem Holzträger sowie auf der originalen Polimentvergoldung liegende Goldbronze-  Übermalungen ließen sich mit Lösungsmittel nicht ohne Beschädigung der Originalfassung ablösen  und wurden deshalb behutsam mechanisch mit dem Skalpell entfernt.   Spätere Kreide-Kittungen mit darüber liegender, orangefarbener Retusche wurden mit Hilfe eines  schmalen Schnitzeisens  und dem Skalpell bis auf den Holzträger entfernt.   Tropfblech / Kerzenhülse: Die an der Kerzenhülse und am Tropfblech anhaftenden Wachsreste wurden zunächst durch  Erwärmen mit dem Heißluftgebläse und Aufnehmen mit Zellstoff entfernt. Die Oberfläche mit  erhaltener originaler Farbfassung wurde anschließend mit Siedegrenzbenzin und Wattestäbchen  nachgereinigt. Goldbronzereste wurden mechanisch mit dem Skalpell reduziert. Nur mehr schlecht  haftende Fassungssubstanz wurde zusammen mit dem darunter liegenden Rost mit dem Skalpell  entfernt.  4.2 Stabilisierung / Neuverleimung Der Leuchterkorpus wurde zur besseren Bearbeitung zunächst in seine Einzelteile, Sockel, Schaft  und Kerzenteller, zerlegt. Da sich die ehemals verleimten Zapfenverbindungen vollständig gelöst  hatten, war dazu lediglich vorsichtiges Drehen und Ziehen erforderlich.  Nach Abschluss der Festigung lockerer Fassungspartien am Sockel wurde zuerst die geöffnete  Fuge vollständig durch behutsames Hebeln auseinandergenommen. Wie sich herausstellte, war  die Leimung völlig aufgegangen, die Sockel-Einzelteile wurden nur noch durch 2 von der Sichtseite  durch den Sockel geschlagene Eisennägel (Sockel, Seite 3) zusammengehalten. Diese Nägel  wurden, da sie wegen der verzogenen Fügeflächen eine passgenaue Neuverleimung  der Sockel-   Einzelteile behindert hätten, vollständig entfernt. Dazu wurde der Nagelkopf von der Sichtseite her  ausgefräst (Standbohrmaschine), dann der Nagelschaft von der Rückseite mit einer Zange  gegriffen und herausgezogen. Die Fügeflächen der Korpus-Einzelteile hatten sich durch Arbeiten  des Holzes so deutlich verzogen, dass die Flächen vor der Neuverleimung mit einem Stemmeisen  stellenweise abgearbeitet werden mussten, um eine möglichste gute Passung der Leimflächen und  damit eine haltbare flächige Verleimung zu gewährleisten.   Die Korpus-Einzelteile wurden dann neu verleimt mit Fischleim (Vorteile: reversibel, historisch, kalt  verwendbar, längere Verarbeitungszeit). Die Einzelteile wurden dabei mit Hilfe von  Schraubzwingen und Bandklemmen zusammengepresst. Um ein seitliches Verschieben bzw.  Verdrehen der Einzelteile beim Pressen zu verhindern, wurden sie zusätzlich durch 2 rostfreie  Edelstahlstifte fixiert. Diese wurden in die bereits bestehenden nachgebohrten Bohrlöcher der  eingeschlagenen, entfernten Eisennägel (Sockel, Seite 3) gesteckt und versenkt. Vor der  Neuverleimung wurden die holzmehlgefüllten Fraßgänge des ehemaligen Holzwurmbefalls mit  dünner Hautleimlösung gefestigt.   Nach der Verleimung zurückbleibende, kleine offene Spalte an den Fugenrändern, insbesondere  auch an der Korpusunterseite, wurden mit Nadelholz ausgespänt, um die Einwirkung von  Luftfeuchtigkeit an den Rändern zu verringern und damit ein schnelles erneutes Aufgehen der  Fuge zu vermeiden. Die geöffneten Fugenbereiche an den Enden des Leuchterschaftes wurden  ebenfalls mit Fischleim nachgeleimt. Die Fixierung erfolgte mit Hilfe von Bandklemmen.